In fine labor vis vitae exitus habebit!

Kalendis Maiis MMXXI

[ 1. Mai 2021 ]

 

[ Mit dem Ende der Arbeit wird die Lebenszeitnötigung am 01.05.2021 enden ]

Jetzt beginnt ein Leben ohne täglichen Zwang, Mißtrauen,

mangelnder Anerkennung, Geringschätzung, (abstrusen & gelogenen) Beschwerden,

Bedrohungen, versuchten Nötigungen, tätlichen Angriffen und Rechtfertigungen für korrekt

geleistete Arbeit entsprechend der Schulungen, Dienstanweisungen & Sicherheitsvorschriften.

Oftmals konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Beschwerden von Ghostwritern oder Trollen ein wenig 'angepaßt' worden sind.

 

Ich habe eine 26 jährige innerliche Kündigung,

seit November 2015 eine innerliche Verwesung

ohne Magengeschwür, Herzinfarkt oder Apoplex [ Schlaganfall ] überstanden.

Hier bin ich der Natur zu großer Dankbarkeit verpflichtet.

Mir ist sehr wohl bewußt, daß das ein Geschenk ist.

Es ist aber auch ein Zeichen dafür, daß ich alles nicht

zu weit auf mich wirken ließ.

 

Ausschlaggebend war hierfür, daß ein ungelernter Kollege

zweimal bei Stellenbesetzungen bevorzugt wurde,

wo zumindest damals einmal eine Metallerausbildung erforderlich gewesen wäre.

 

Nun war mir bewußt, daß Hilfsmittel der Proktologen & Urologen zum Weiterkommen

die erste Wahl sind.

 

Das paßt weniger zu mir, da ich schon in der Grundschule einen Grundsatz hatte:

Cum superbia in speculum videre velo posse, semper!

[ Ich will mit Stolz in den Spiegel gucken können, immer ] 

 

Etwas deutlicher ausgedrückt:

Uruca intestini ludendae, nullus optio est.

[ Darmraupe zu spielen ist keine Option ]

 

Mit dieser innerlichen Abschottung habe ich erreicht,

keine PTBS, keine kognitive Störungen

oder gar ein Stockholmsyndrom zu bekommen.

Ich mußte auch nie einen "Seelenklempner" o.ä. aufsuchen.

Daraus resultiert zwangsläufig:

Si filius dei es, auxilia ipsi!

[ Bist du Gottes Sohn, hilf dir selbst ]

 

Stellt sich jedem die Frage, warum ich nichts geändert habe:

 

Nun, woanders nach 15 Jahren wieder bei null anzufangen,

die Drecksdienste zu fahren, die die "Alten" nicht wollen,

erheblich weniger Einkommen, keine Zusatzrente, wahrscheinlich

Lenk.- und Ruhezeitprobleme.

Eine Rückkehr in eine PKW-Werkstatt wäre unmöglich gewesen, die Technik hat sich ja zwischenzeitlich 15 Jahre weiterentwickelt. Außerdem hatte ich mich an die sauberen Hände & Kleidung gewöhnt. Mir blieb leider nichts anderes übrig, als weiter irgendwelche Fahrzeuge zu bewegen.

So wird man zusehens zu einer beruflichen Geisel. Alle Fluchtwege sind versperrt, der Ausweg ist letztendlich die Rente. Bei dem Verdienst, ich konnte damit leben.

Deshalb habe ich das Ganze als Vertrag angesehen, man "bucht" mich täglich von bis,

davor und danach bin ich nicht verfügbar und auch nicht erreichbar.

 

Das Gehalt kam in all den über 40 Jahren immer pünktlich,

das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit und verdient Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit.

Der Fuhrpark reichte von Neufahrzeugen bis Altfahrzeuge,

der Zustand war immer in einem altersgerechten Bereich.

Die 14 Jahre in der Werkstatt waren eine schöne Zeit, an die ich mich sehr gerne erinnere.

Das kann mir niemand mehr nehmen.

 

Über mein reichhaltiges, positives Fazit nach der Betriebszugehörigkeit mag jeder selbst entscheiden.

 

Kurzum: Rein wirtschaftliches Denken und Handeln.

Ich habe hier bis heute nichts anderes kennen gelernt.

 

Man hat mir aus frühpubertärem Imponiergehabe Boten geschickt,

um mir ein Schriftstück zuzustellen, das dank Rechtanwalt nach hinten losging.

Ein guter Advokat und eine Rechtschutzversicherung waren sinnvoll indiziert.

(Einer bezeugt und bespitzelt den Anderen, ist mir nur von einer Seite Deutschlands bekannt). 

Die (Boten) hätte man mir auch aus anderen Gründen schicken können, aber nie getan.

 

Zudem wurde versäumt, eine Vertragsänderung zum Busfahrer auszustellen.

Somit hatte ich bis zur Rente eine Rückversicherung, bei eventuellen Führerscheinverlust

ein Anrecht auf Weiterbeschäftigung in der Werkstatt!

Auch habe ich nie eine Asbestosevorsorge der BG erhalten,

selbst nach Erbetteln einer Untersuchung beim Betriebsarzt.

Ich wurde also nie nachgemeldet, Zauberwort: Fürsorgepflicht.

Nachtrag: Es tut sich etwas, dank der Gewerkschaft.

 

Nach 32 Jahren hat man es geschafft, mich zum Eintritt

in die Gewerkschaft zu bewegen. Meine Neutralität wurde

bis dahin wohl völlig falsch interpretiert. Diese Entscheidungshilfe ist

wegen der Asbestoseangelegenheit im Nachhinein sehr hilfreich!

 

Wegducken & Aussitzen ist nicht mehr!

 

Seit ca. 35 Jahren höre ich, daß gespart werden muß. Offensichtlich nur bei mir.

 

Das galt scheinbar nicht für eine Lokomotive, die, wenn die Überführung auf dem Schienenweg

stattgefunden hätte, nie auf dem Betriebshof angekommen wäre. Die Probefahrt endete nach dem

zweiten gesicherten Bahnübergang. Danach wurde sie zurückgezogen und zerlegt, erst der Motor, dann das Getriebe. Zum auf der Zunge zergehen lassen und genießen:

eigentlich Kernschrott zum Kilopreis, vom Verkäufer maximal gewinnbringend entsorgt.

Die Reparatur war auch nur in der nördlichsten Stadt an der Grenze zu Mecklenburg Vorpommern möglich, hier in der Umgebung schien es damals kein adäquates Unternehmen zu geben.

Einen Zusammenhang mit einem privaten Haus in einem Ortsteil des Betriebshofsstandorts sehe ich nicht.

 

Auch das Spielzeug "Personenanhänger" war bezeichnend, man setzte auf ein Insolvenzunternehmen.

 

Nach der ersten Lightshow mit Wasserspielen hätte ich mich gefragt,

warum es dazu kam, danach die richtigen (Personal)Konsequenzen gezogen.

Dieses Spektakel wiederholte sich nochmals.

 

Nicht zu vergessen ist der erste neue Betriebshofstandort und den damit verbundenen Kosten.

Der Grabstein vom Steinmetz hat keinen langen Anreiseweg.

 

Was ist der Unterschied zum BER?

Der BER ist schon in Betrieb!

 

Als neuen Standort würde ich die Nähe des Maschsees empfehlen,

da gibt es dann immer genug Löschwasser.

 

Politiker haben für alles immer eine mehr oder weniger plausible Erklärung.

In der Wirtschaft kommen da noch lange Beine, in cellulitesicherer Entfernung fotografiert, bei den Printmedien dazu.

 

Ich wurde belächelt, daß ich jahrzehnte jeden Schaden und Spaltmaßunterschiede bei der Fahrzeugkontrolle fotografiert hatte. Keiner kam zu mir und fragte nach Bildern, wenn der Vorfindeschadenneurotiker bei ihm aktiv wurde. Das war das einzige, womit mich der dopamingesteuerte Abmahnschönling nicht behelligte. Nur in diesem Zusammenhang konnte ich keine Erfahrungsresistenz oder gar Erfahrungsdemenz zu meiner Person feststellen.

 

Mittlerweile ist ein Werkzeug auf den Markt gekommen, das die Abfahrtskontrolle filmt. Soweit, so gut. Das Besondere daran ist, man hat die Hände frei bei der Dokumentation. Somit ist noch ein Argument vom Tisch, es wären manipulierte Fotos.

DVP & Kennzeichen der Coronaschleuder zu Dienstbeginn vor die Linse gehalten, den normalen Rundgang außen und innen gemacht und zum Schluß nochmals DVP & Kennzeichen. Somit ist auch noch der Ölstand am Peilstab erfaßt.

Das Gerät hört auf den Namen: Insta360 Go2

 

Erstaunlich war auch meine einzige Erfahrung mit dem 'Duzer' (vize BL). Ich legte ihm eine Exceltabelle vor. Die erste Frage war, ob ich die selbst erstellt habe. Im Grunde genommen ist es doch egal, wer etwas zu Papier bringt, man hat sich damit auseinanderzusetzen. Es ist wieder bezeichnend, in dieser Firma wird aurigae vulgi [ Kutscher des Volkes ] sämtliche Kompetenz abgesprochen, würde es sonst hinterfragt werden?

 

Ich habe in den Jahrzehnten genug Protektionskinder aufsteigen und wieder absteigen sehen. Meist geschah das, wenn die schützende Hand aus was für Gründen (Ruhestand, in Ungnade gefallen, etc.) auch immer weggezogen wurde. Und je tiefer sie gefallen sind, desto abstruser waren die Erklärungen, meine Schadenfreude im Gegenzug um so größer. Ich hoffe für das Schoßhündchen, daß es nicht zu sehr unter origo habiticuli [ Herkunftsverlust ] leidet, denn daran wird es sich vermutlich erinnern müssen, wenn das Herrchen in Rente geht. Die Nachfolger eines Führungspostens haben bis jetzt immer ihr Gefolge entweder mitgebracht oder neu zusammengestellt.

 

Ich hatte eben meine Gründe, warum ich diese Etage oder andere Immobilien so wenig wie nötig betrat. Es war völlig belanglos, welches Zimmer ich betrat. Die Behandlung war in jedem Raum gleich. Und wenn ich angemessen, mit meiner Art, dem Charme eines waschechten Berliners, dagegen gehalten habe, wurde sich eben beschwert. Am häufigsten taten das endometriose gefährdete Personen. Meine wenigen Einwände in über 40 Jahren wurden immer gleich behandelt:

 

niemals

 

So erging es mir auch, als mein Name nach 30 Jahren in der hauseigenen Selbstbeweihräucherung in zwei Ausgaben falsch geschrieben wurde. Einer der Redakteure saß in der o.g. Etage.

Bossing.- und/oder Mobbinggedanken sind natürlich fehl am Platz und völlig aus der Luft gegriffen.

Eine Antwort auf meinen schriftlichen Einwand steht heute noch aus. Es bleibt eben alles besser.

Die substantielle Frage ist doch nur, was und für wen.

 

Auch ich sah mich gezwungen, zu sparen. Es sind Kollegen dazugekommen, die nicht einmal

ansatzweise der Amtssprache mächtig waren. Das wertet den Beruf des Busfahrers in der Gesellschaft immens auf. Daher wurde ich genötigt, meine Englisch.- und Französischkenntnisse den Fahrgästen zu verwehren. Stand nicht im Arbeitsvertag und wurde auch nicht explizit vereinbart und bezahlt. Lediglich meine lateinischen Sprichwörter & Redewendungen ließ ich gerne regelmäßig ab. Somit wurde die intellektuelle Distanz schlagartig wiederhergestellt und vergrößert. Ganz wichtig:

Diese Sprüche waren absolut beschwerdesicher!

Diese Angelegenheiten nenne ich Kundenservice 2.0, nach Art des Hauses.

 

Irgendwann beschloß ich, mich für die Rente gesundheitlich zu sanieren. Zwischenzeitlich

kam Corona (danke dafür) ins Spiel. Lockdown, Operationsaufschübe, keine Sprechstunden etc. verhinderten, daß ich vor dem Renteneintritt beschwerdefrei oder gar arbeitsfähig wurde.

Menthal belastete mich das zu keinem Zeitpunkt.

Mein Opfer in dieser Hinsicht ist, daß die Behandlung noch nicht abgeschlossen ist. Aber damit kann ich bestens leben, man kann eben nicht alles haben! Das lästige Krankmelden ist nunmehr auch vom Tisch, somit auch die unnötige Ansteckungsgefahr beim Arzt alle 2-3 Wochen.

 

1983 war die letzte Weihnachtsfeier, an der ich teilnahm. Bei einem Betriebsvergnügen war ich nie zugegen. An zwei Verabschiedungen bin ich nur auf Wunsch der Kollegen anwesend gewesen. Jede weitere Einladung habe ich dankend im Vorfeld abgelehnt. Seit November 2015 hätte ich mich dienstlich nur widerwillig mit Führungskräften an einen Tisch gesetzt, bei einer Wahl meinerseits wäre das niemals mehr eine Option gewesen, allein der Gedanke völlig obsolet. 

 

Ich wurde einmal von einem Betriebsleiter gefragt, warum ich an keiner betrieblichen Veranstaltung teilnehme. In meiner Freizeit suche ich mir meinen Umgang selbst aus. Dazu gehören nun mal nicht Führungskräfte, die sich auf mich eingeschossen haben und keine Gelegenheit verstreichen lassen, um sich irgendwie bei mir in Erinnerung zu bringen. Und unter Aufsicht schon gar nicht. Da ich keinen Alkohol in Gesellschaft trinke, war das im Vorfeld schon eine Todgeburt. Das konnte nicht jeder BL von sich sagen.

Die Dienstpläne sind ja so gestrickt, daß man sich eventuell maximal die Toilettentürklinke in die Hand gibt, oder neuerdings nur noch auf der Linie entgegenkommt. Um den Kirchturm fahren jetzt überwiegend die Subunternehmer.

 

 Corona brachte mir im Grunde genommen 15 Monate eher die Rente.

Mir blieb leider nichts anderes übrig, als das sehr wohlwollend und äußerst dankbar zu akzeptieren.

 

Erwartet habe ich in den letzten 26 Jahren nichts,

somit konnte ich nicht enttäuscht werden.

Aber auf jegliche 'Motivationssteigerungen' in Form von Crimina et Objecta [ Be.- und Anschuldigungen ]

war ich jede halbe Stunde gefaßt und vorbereitet.

Da ist der persönliche Schutz vor covid-19 wie eine entspannte, erholsame Rehamaßnahme mit relativ geringer Infektionsgefahr.

 

Mein Fazit nach dem Berufsleben:

 

Ich bin völlig schmerzlos, emotionslos und überwiegend gewissenlos geworden.

All das ist mir in den letzten 25 Jahren systematisch antrainiert worden.

 

Das kann ich im Rentnerleben hoffentlich schnell ablegen, da hilft mir mein Sternzeichen.

Gemellus sum, in meum pectus duo corda pulsant.

[ Ich bin Zwilling, in meiner Brust schlagen zwei Herzen ]

 

Abschließend noch ein Satz:

Tempus vulnea sanat, cicatrices commorant, aboriscunt sola!

[ Die Zeit heilt Wunden, die Narben bleiben, sie verblassen nur ]

 

 

Kalendis Iunius MMXXI

[ 1. Juni 2021 ]

 

Ab hodie vir liber sum!

[ Seit heute bin ich ein freier Mann ]

 

Auf einen Einkaufsgutschein bei einem Lebensmittelhändler über 50€ zum Abschied habe ich verzichtet, so schlecht geht es mir als Rentner augenblicklich wirklich nicht.

Ich hätte das Gefühl, zur Tafel zu gehen oder einen Essensgutschein als Flüchtling erhalten zu haben.

Einen Antrag für eine Brötchenplatte stelle ich auch nicht, denn seit 1994 verweigere ich jegliche Nahrung, die mir die Firma anbietet, seit November 2015 auch Flüssigkeiten.

Zwischenbemerkung:

Zu meinem 60. gab es 20€, die ich auch verwehrt habe. Dazu gab' s noch die besten Gesundheitswünsche bei vorenthaltener Asbestosevorsorge. Da bekam der Begriff Zynismus für mich eine völlig neue Bedeutung. Zum 40. gab es damals ebenfalls umgerechnet 20€.

 

Ein eigenes trockenes, altes Brötchen ist immer schmackhafter als ein üppig belegtes dieses Hauses, nur wegen dem fehlenden Beigeschmack!

 

Bedenkt man, wieviel Kapital bei den Wasserspielen mit Lichtuntermalung & Betriebshofstandorten verbrannt ist, dann ist ein zu ersetzender Spintschlüssel, den Uri Geller nicht nur verbiegen, sondern gleich zerschmelzen würde, wirklich angemessen und gerechtfertigt. Zur Erinnerung, ich habe soeben 150€ liegen lassen!  Immer wieder nette Erfahrungen, Gott sei Dank die Letzte, die ich zur Verabschiedung doch sehr gern gemacht habe.

Über Sinn oder Unsinn in diesem Hause nachzudenken ist für mich seit Jahrzehnten verschenkte Lebenszeit. Deshalb habe ich nie ein Foto genehmigt, das mich mit dieser Firma in Verbindung bringt.

 

Die Urkunde zum 40 jährigen Dienstjubiläum konnte ich nicht mit einem ruhigen Gewissen annehmen. Mir war es nicht möglich, sie nachhaltig zu verwenden, da ich weder rauche noch einen Kamin besitze.

 

Alles in Allem, ein sehr würdiger Abschied nach knapp 41 Jahren. Ich bin einfach nur begeistert und sehr glücklich, diese Erfahrung machen zu dürfen und diesen Lebensabschnitt endlich zu beenden.

 

Noch nie hatte ich in meinem Leben bei irgend einem Abschied einen Fluchtinstinkt, heute schon.

 

Es ist Zeit für einen kleinen Nachtrag:

 

Kurz vor Weihnachten (23.12.2021) bekam ich Post wegen der Asbestosegeschichte, mit einem Vermerk, daß noch in diesem Monat ein Termin zur Untersuchung anstehen würde. Nun, mittlerweile ist Mitte Februar, es tat sich bis dato noch nichts. Ich gehe davon aus, daß hier in meinem Alter die Behandlung sozialverträglich wohl angewandt wird. Etwas anders ausgedrückt: Wer die Führungskräfte, teilweise auch die, die sich dafür gehalten haben, über 40 Jahre übersteht, vor allem die Behandlung mit den dazugehörigen Machenschaften, hat gute Voraussetzungen, Asbestose auch die Stirn bieten zu können.

 

Während meiner Betriebszugehörigkeit habe ich keine Stellenbeschreibung eines vize BL's gesehen. Nach ca. 280 Tagen im Ruhestand bekam ich dann ein Aufgabengebiet zu lesen: Abgebrochene Schlüssel. Ich bin kein Betriebs.- oder Volkswirt, aber rein rechnerisch mit einfachem Dreisatz, übersteigt das Schriftstück, einschließlich Porto, den Wert des Schlüssels um ein vielfaches, betriebswirtschaftlich für mich sehr, sehr fragwürdig! Dann auch noch die Abgabefrist auf einen Sonntag zu legen, daran erkennt man den wahren Profi.

Das wirft bei mir natürlich die Frage auf, was machen dann die Stühlewärmer alias Sachbearbeiter? Oder sind es gekränkte Eitelkeiten, denn ein Sachbearbeiter ist immer mit einer Sache bei mir gegen eine Wand gelaufen. Trotz der augenblicklich hohen Energiekosten wäre da immer noch eine elektrische Sitzheizung kostengünstiger! 

Noch einmal zur Erinnerung: Ich habe die covid-19 inzidenztreibende Brötchenplatte und das Almosen des Einkaufsgutscheins liegen lassen. Damit könnte man einen ganzen Schlüsseldienst betreiben.

 

Als ich dann noch in der Presse lesen mußte, wie und mit was der deutsche Portieradel inklusive zweier abgefackelter Betriebshöfe verabschiedet wurde, leide ich in diesem Zusammenhang schlagartig an Aphasie [ Wortfindungsstörungen ].

 

Ich habe einmal ungewollt ein Gespräch in der Verwaltung mitgehört, man bemerkte mich nicht,

das ging etwa so:

Laß sie doch erst einmal klagen, zahlen können wir ja dann immer noch.

Nun, Streitwert 10€ Ersatzschlüssel, .......

 

In diesem Zusammenhang fallen mir zwei Vokabeln ein: Desillusionierung & bedenklicher Realitätsverlust.

 

Wie und womit man mich hier als nicht Betriebszugehöriger unter Druck setzen will, erschließt sich mir nicht ganz. Bei der Studierung meiner Personalakte ist ersichtlich, daß das zu Dienstzeiten schon schwierig bis unmöglich war (Meinungsdominanz!). Zur Erinnerung, ich bin einer der wenigen letzten Mitarbeiter gewesen, der die Amtssprache völlig akzentfrei ohne Vertauschen von Prädikat und Objekt und/oder Hinzufügen eines Reflexivpronomens in der Schule von auf Lehramt  studierten, verbeamteten und teilweise promovierten Pädagogen vermittelt bekamen. Somit bestanden nie Sprachunsicherheiten, die zu einem Einlenken geführt hätten.

 

Qui legendi potens, in comodo est!

[ Wer des Lesens mächtig ist im Vorteil ]

 

Meine 3G+ Regel für dieses Etablissement:

 

gefrustet

gegangen

glücklich

+ ich will mit diesem Laden möglichst nichts mehr zu tun haben wollen.

 

Ich benutze keine covid-19 Schleuder dieses Betriebes, obwohl ich sie jahrzehntelang gefahren habe!

 

Das ist ein Statement, auf das man als Unternehmen stolz sein kann.

 

So sah ein engagierter, zufriedener und sich mit dem Betrieb identifizierender Mitarbeiter aus. Gratulation dazu!

 

Silvester 2022 habe ich, wie jährlich an diesem Tag, Datenleichen entsorgt. Somit habe ich nun keine Kontaktdaten mehr von Kolleginnen/Kollegen und ich fühle mich täglich besser damit. Niemand wird meine Anwesenheit bei einem Rentnertreffen registrieren. 

 

Für alle, die meinen, ich hätte etwas ändern sollen, denen sei hiermit gesagt, daß mir das Aussitzen & Durchhalten so viel gebracht haben, die augenblickliche Energiekrise und Inflation nebst der zusätzlichen empfundenen Gierflation dank der Zusatzrente doch sehr gelassen zu nehmen. Ich bin außerdem glücklicher Weise nicht auf Gas angewiesen.

 

Am 30. April 2025 feierte ich den 4. Jahrestag der Befreiung von dieser Firma.

 

Auf die Frage, was das Schönste oder Beste während der Dienstzugehörigkeit war, fällt die Antwort sehr knapp aus:

 

Als erstes ist die Dienstkleidung zu erwähnen. Sie ist nachhaltig und sehr angenehm zu Tragen. Dazu zähle ich auch den Rucksack, der nun als Fototasche für das 'Kleine Besteck'  beim Deutschlandticket dient. Als zweites die Schadenfreude, wenn Dienstanweisungen nach hinten losgingen und durch mein (sehr) konsequentes Umsetzen (erheblich) verstärkt wurden. Das war dann immer mit einer Rechtfertigung verbunden, oder wie mir versucht wurde, um das (die Rechtfertigung) zu widerlegen, man redet(!) über diesen Vorfall. Ich erinnere mich an ein striktes Handyverbot bei zeitweise mehr als suboptimal laufenden Betriebsfunk. Was hatte ich für ein Vergnügen, bei einer Betriebsstörung, das ausnahmslos zu befolgen und zu genießen. Somit hatte ich oft den Spaß und die wiederholte Erkenntnis, wie ausgelastet doch ein BL wirklich ist, wenn er sich um die Umsetzung der erstellten Regeln kümmerte. Für Kollegen, die die Anweisungen nicht umsetzten, gab es keine Beschwerden, also auch keinen Handlungsbedarf des BL's, oder die jenigen, die sich sonst damit beschäftigen. Letztendlich habe ich mich nur um Angelegenheiten gekümmert, die (arbeits)rechtliche Konsequenzen jeglicher Form für mich gehabt hätten. Alles Andere habe, wollte, mußte und konnte ich nicht sehen oder hören. Das sicherte den Feierabend und hat so manchen Weg zur Polizei zwecks Zeugenaussage erspart oder gar weitere lästige freizeitraubende, zeitintensive und Lebenszeit kostende gerichtliche Unannehmlichkeiten. Als hilfreich erwies sich auch eine temporäre Amnesie, sollte es einmal gegen einen Mitarbeiter gehen. Meine Angelegenheiten waren stets Chefsache, die Treppenterrier oder die betaisierten Lappen hatten schon lange aufgegeben.

 

(Emirata Auriga Vulgi cum Wantos)

[ Der ausgediente Kutscher des Volkes mit Handschuhe ]

 

Ich habe nach dem Tag der Abgabe meiner Dienstsachen keine Liegenschaft dieser Firma betreten. Ich hoffe inständig, daß sich das nie mehr ändern wird!

Sollte sich jemand dafür interessieren, womit ich mich als Rentner beschäftige, ist hier die Antwort.

Herzlich willkommen!

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© Bernd Mathias (29.07.2025)